Die einzige Konstante
- Janine Wälti
- 11. Apr.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 2 Tagen
Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung. Das muss ein MG (Manifestierender Generator nach Human Design) gesagt haben. So stand das kürzlich in einem Instagram Post – und ich als MG würde das sofort unterschreiben. Ich musste jedoch etwas tiefer graben und suchte Informationen über den griechischen Philosophen Heraklit – von ihm stammt das Zitat. Wobei suchen vielleicht etwas übertrieben ist, denn ich habe einfach mit Chatgpt darüber diskutiert.

Könnte Heraklit ein MG gewesen sein? Interessante Frage zwar, jedoch natürlich spekulativ und unmöglich zu beantworten. Zuerst war unsere Tendenz eher Projektor, denn Heraklit wird nicht gerade für seine Umsetzungsenergie bekannt. Vielmehr war er ein tiefgründiger Denker, der lieber beobachtete, philosophierte und analysierte, als ins Tun zu kommen. Das kann aber nach Human Design gar nicht sein, weil Projektoren nicht so alt sind.
Fakt ist, Heraklit hat er mit seinen Gedanken viel bewegt. Er war ein Freigeist, stellte bestehende Systeme infrage, kritisierte Autoritäten und ging seinen eigenen Weg. Das ist durchaus auch eine sehr MG-typische Haltung: neue Impulse setzen, sich nicht einengen lassen, anders denken und damit etwas in Bewegung bringen.
Man sagt auch, dass er bestehende Systeme infrage stellte, Autoritäten kritisierte und anscheinend seinen eigenen Weg ging – typisch für jemanden, der die Welt bewegen will. Und das, das klingt dann wieder sehr nach Manifestor. Wie gesagt, wir werden es nicht herausfinden. Aber der Spruch passt zum MG. Ist so.
Wenn ich auf meinen bisherigen Weg zurückblicke, könnte kein Satz treffender sein. Von diversen Bürojobs zur Netzwerkerin zum Facial Harmony Studio zurück zum Bürojob zum Human Design Coach zur Texterin – auf den ersten Blick mag das sprunghaft wirken. Doch für mich war es ein natürlicher Fluss, Übergänge, die sich immer genau richtig angefühlt haben. Und nicht zu vergessen: diese Veränderungen geschahen über eine Zeitspanne von 25 Jahren. Lange Zeit hatte ich das Gefühl, dass das nicht «konform» ist und ich mich dafür rechtfertigen muss. Letztendlich ist es jedoch schlicht und einfach das was ich bin. Ein Mensch, der Veränderung mag. Der sich für vieles interessieren kann. Der gerne verschiedene Dinge tut. Und der aufblüht, wann immer er das tun kann, was ihm gerade am meisten Freude macht.
Vom Human Design zur Welt der Worte
Human Design hat mich gelehrt, wie unterschiedlich wir alle sind – mit individuellen Stärken, Bedürfnissen und Ausdrucksweisen. Als Human Design Coach habe ich bereits einigen Menschen geholfen, ihre eigene Energie besser zu verstehen und zu nutzen. Und irgendwann merkte ich, dass meine grösste Freude nicht nur darin lag, anderen ihre Mechanismen zu erklären, sondern ihre Geschichten zu erzählen. Die Sprache ist mein Werkzeug, um mich auszudrücken, Verbindungen herzustellen und Emotionen zu transportieren.
Ich habe immer gern geschrieben und hatte auch schon einen kleinen Blog. Oftmals hatte ich plötzlich einen Text im Kopf und der musste raus. Einige dieser Texte findet man in alten Instagram-Post von mir.
Für andere schreiben
Dazu hat mich tatsächlich meine Human Design Ausbildnerin gebracht. Eines Tages fragte sie mich: „Schreibst du eigentlich gern?“ Und ein Weilchen später war ich ihre Copywriterin für Blog- und Wissensartikel. Das ist zwar die kurze Kurzfassung, aber so hat alles angefangen, und so habe ich erst entdeckt, wie sehr mir das Schreiben gefällt. Das war definitiv der Auslöser für meinen neuen beruflichen Weg – und dafür, meiner wahren Leidenschaft etwas mehr Raum zu geben.
Neuanfang
So lautete einer meiner ganz alten Blogartikel. Ich schrieb darin, dass ich wahrscheinlich in einem früheren Leben Nomadin war. Dass ich öfters das Bedürfnis habe, irgendwo neu anzufangen oder einfach die Wohnung auf den Kopf zu stellen und neu einzurichten. Veränderung war schon immer ein natürlicher Teil meines Lebens. Den ich jedoch auch lange unterdrückt habe. Doch als Mensch, der sich gerne weiterentwickelt, ausprobiert und neue Wege geht, drückt es dann doch irgendwann durch und Veränderung muss sein. Nicht immer hatte ich den Mut dazu. Wahrscheinlich hätte ich noch viel mehr ausprobiert. Aber auf jeden Fall hat mich Human Design echt viel gelehrt, über mich, über den Menschen Janine. Das Wissen weiterzugeben war oder ist mit jedem Reading tief berührend. Und doch schlägt mein Herz auch sehr stark für das Schreiben. Ich liebe es, Gedanken und Emotionen in Worte zu fassen und andere damit zu berühren. Also stellte sich im vergangenen Jahr immer deutlicher die Frage: Warum nicht genau das zu meinem neuen Fokus machen?
Und genau das passiert gerade. Es ist so spannend, wie ich von verschiedenen Seiten immer wieder Impulse, Ideen oder Angebote fürs Schreiben bekomme. Where the focus goes.. du weisst schon. Es stimmt einfach.
Doch auch mit meinem neuen Fokus, bleibt meine Erfahrung aus dem Human Design tief in meiner Arbeit verwurzelt. Gute Texte sind oder haben auch eine energetische Signatur – sie müssen authentisch sein und sich stimmig anfühlen. Ich möchte Worte finden, die gelesen und auch gefühlt werden.
Mut zur Veränderung
Wir halten an alten Rollen fest, weil sie uns Sicherheit geben. Oder weil wir nicht sprunghaft und unschlüssig wirken wollen. Vielleicht auch weil's in der alten Rolle irgendwie bequem ist. Dabei ist es so viel erfüllender, mutig zu sein und dem Ruf des Herzens zu folgen – auch wenn das bedeutet, mich wieder neu zu erfinden. Meine Webseite, in die ich Stunden investiert habe, wieder umzukrempeln und mich zu trauen, das auch öffentlich zu machen. Dieser Schritt in die Welt des Textens ist für mich auch ein Neuanfang, ein neues Kapitel und fühlt sich gerade zutiefst richtig an.
Niemand weiss, wie viele Seiten dieses Kapitel haben wird. Aber ist das wichtig?
Ich fürchte mich nicht mehr vor Veränderung – sie ist IMMER eine Einladung zum Wachstum. Und das tolle Gefühl kommt bereits nach dem ersten Schritt. Garantiert. Auch wenn die Knie etwas zittern.
Vielleicht führt dich dein Weg, genau wie mich, an einen Ort, den du vorher nicht erwartet hast, aber der sich vollkommen richtig anfühlt. Denn eines weiss ich: Heraklit hatte Recht.
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